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Die ehemalige Benediktinerabtei Seligenstadt wird seit den 1980er-Jahren durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen behutsam im Sinne der letzten Blütezeit des 17. und 18. Jahrhunderts restauriert. Heute bietet das ehemalige Benediktinerkloster mit den Klausur- und Wirtschaftsgebäuden sowie dem Klostergarten einen unvergesslichen Einblick in das klösterliche Leben.

2015 veröffentlichten die beiden Seligenstädter Matthias und Andreas Neubauer das Buch: „‚Man rühre es drei Ave Maria lang …‘. Geschichten, Rezepte und Menschen aus dem Benediktiner Kloster Seligenstadt“. Im Folgenden finden Sie einen Auszug daraus.

Fotos: Matthias Neubauer

ACHTUNG: Am 2. Mai startet unsere Blogparade #SchlossGenus. Machen Sie mit! Genaue Informationen gibt es mit dem Startschuss hier auf der Website.

Ein Beitrag zu #cityMW bei der #MuseumWeek

Der Klosterhof in Seligenstadt

Ort des Klosterhandwerks

Schaut man sich im Hof von Kloster Seligenstadt um, entdeckt man fast alle Gebäude, die zur Klosterstadt gehörten. Ein Haus – den Handwerkerbau – allerdings muss man sich denken. Nur die Fundamente entlang des Bachlaufs lassen den ehemaligen Standort ahnen. Der Handwerkerbau bot früher Platz für Schreiner, Schneider, Schuster, Brauer, Metzger und Bäcker. Sogar die Weinfässer wurden hier von Küfern gefertigt, um anschließend mit köstlichem Wein vom Abtsberg gefüllt zu werden. Der Handwerkerbau war leider so baufällig, dass er 1817 abgerissen werden musste. Für eine Rekonstruktion fehlen seitdem die Mittel. Der Handwerkerbau teilte den Klosterhof in den Wirtschaftsbereich auf der einen Seite mit Taubenhaus, Scheune, Jägerhaus und Mühle und auf der anderen Seite den Gästebereich mit Prälatur, Engelsgärtchen und Konventbau.

Wirtschaftsgebäude einer Klosterstadt

Im Taubenhaus werden damals wie heute Tauben gezüchtet. Diese liefern zum einen den nährstoffreichen und deshalb sehr kostbaren Dünger für die Weinberge, und zum anderen waren sie eine sehr begehrte Delikatesse auf den Festtafeln. 1992 wurde das Taubenhaus mit der Unterstützung des Seligenstädter Museumsvereins und der Gruppe Klatschmohn rekonstruiert. Dort werden seitdem Pfautauben gezüchtet – eine Taubenrasse, die absolut standorttreu und pflegeleicht ist und zudem noch sehr schön aussieht.

Die ehemalige Scheune begrenzt die Klosterstadt auf der Südseite. Sie bietet heute Platz für sieben Wohnungen, die vom Land Hessen vermietet werden. Nur der mittlere Teil wird immer noch als Lager- und Stauraum genutzt. Das große Tor lässt bis heute die Ausmaße der Erntewagen erahnen. Neben der Scheune steht das sogenannte Jägerhaus. Jäger und Förster, die im Auftrag der Abtei den Wald samt Wild betreuten, konnten hier im Winter Quartier nehmen. Das Gebäude diente zeitweise auch als Scheunenbau mit Stallungen. 1988 wurde das Jägerhaus rekonstruiert und wird seitdem als Stadtbücherei genutzt.

Radschlagende Vögel

Wo die Fundamente des Handwerkerbaus verlaufen und seit ca. 180 Jahren eine mächtige Linde zum Verweilen einlädt, sitze ich mit einem Kollegen und höre einem anderen Gästeführerkollegen zu, wie er seiner Besuchergruppe die Gebäude der Abtei erklärt. Dabei sehen einige Gäste auch das Taubenhaus. Die Tauben scheinen sich über das Interesse zu freuen und flattern aufgeregt auf den Rasen. Ein Gast bewundert die schönen, weißen Tauben und fragt den Gästeführer, um welche Rasse es sich dabei handelt. Spontan kommt die Antwort: Truthahntauben, und es folgt das Lob ihrer Standorttreue und Schönheit.

Nachdem die Führung beendet ist, spreche ich den Kollegen nochmals auf die Taubenrasse an und sage ihm, dass es sich dabei aber um Pfautauben handelt. Er schaut mich mit ganz großen Augen an und sagt: Na, wusste ich`s doch, dass es ein Vogel war, der ein Rad schlagen kann! Schlagfertigkeit und Überzeugungskraft muss ein Gästeführer haben…

Rezept: Mit Weißwein und Honig glasierte Täubchen auf Riesling-Kraut

Zutaten für 4 Personen:

1 Zwiebel
insgesamt 100 g Butter
500 g Sauerkraut
200 ml Riesling-Sekt
1 El angedrückte Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
4 Täubchen á ca. 400 g
Salz, Pfeffer
2-3 Tl getrockneter Thymian
100 ml Weißwein
2-3 El Honig
Fett für die Form
200 g grüne kernlose Weintrauben
75 g dünne Scheiben Frühstücksspeck, in Stücke zerteilt
1 El Zucker

Zubereitung

Für das Sauerkraut Zwiebeln schälen, in Streifen schneiden und in der Hälfte der Butter goldbraun anschwitzen. Sauerkraut zufügen, kurz mit anschwitzen, dann den Riesling sowie die Gewürze dazugeben und zugedeckt bei schwacher Hitze etwa 45 Minuten leise köcheln lassen.

Inzwischen die Täubchen innen und außen waschen, trockentupfen und mit Salz, Pfeffer und Thymian einreiben. Dann in heißem Öl auf der Brust goldbraun anbraten. Täubchen nebeneinander auf dem Rücken in einen Bräter mit etwas Fett setzen. Weißwein mit Honig verquirlen und das Geflügel damit bestreichen. Den Rest in den Bräter gießen. Täubchen im vorgeheizten Backofen bei 180° ca. 40 Minuten braten. Dabei gelegentlich mit der Weinmischung beträufeln.

Trauben waschen und zusammen mit den Speckstückchen in der restlichen zerlassenen Butter anbraten. Dabei das Ganze mit Zucker bestreuen und damit karamellisieren.

Die fertig glasierten Täubchen mit dem Sauerkraut auf einer Platte
anrichten, Trauben und Speck um das Kraut verteilen.

Dazu schmeckt am besten ein cremiges Kartoffelpüree.

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