[av_layerslider id=’11‘ av_uid=’av-mpps6i‘]
Grünkernsuppe à la Schloss Rochlitz
Der Hauptbestandteil der einstigen Mahlzeit aus Notzeiten entwickelte sich in unseren Tagen zu einem kulinarischen Geheimtipp. Schätzt man heute den leicht nussigen und rauchigen Geschmack des Grünkerns, war er in den vergangenen Jahrhunderten oftmals die einzige Chance, überhaupt noch etwas zu retten, wenn die Wetterbedingungen das Ausreifen des Getreides bis zur Ernte nicht mehr zuließ. Unreif geerntet und auf Darren getrocknet, taugte das grüne Korn wenigstens für die seinerzeit üblichen Breie und dicken Suppen. Dem heute erhältlichen Grünkern dient Dinkel als Grundlage.
Wir nutzen das Gericht in der Rochlitzer Schwarzküche gern, um unseren Gästen zu vermitteln, dass gute Ernten keine Selbstverständlichkeit darstellten. Auch war das Frühjahr die „ärmste Zeit“ in der Küche. Die Vorräte waren weitgehend aufgebraucht, Neues noch nicht herangewachsen.
Die „Rochlitzer Suppe“, die auf Rezeptgrundlagen des ältesten deutschsprachigen Kochbuches zurückgreift, bedient sich der im Frühjahr noch verfügbaren Wurzelgemüse und spielt geschmacklich mit den ersten hochwachsenden Kräutern aus dem Küchengarten.
Rezept für 4 Personen
240 gr. Wurzelgemüse (Pastinake, Möhren, Schwarzrettich, Zwiebel)
50 gr. Grünkern (ganzes Korn)
125 gr. Grünkern (Schrot)
1,5 Lit. Gemüsebrühe
80 gr. Süße Sahne
Zubereitung:
Am Vortag den Grünkern (ganze Körner) in einem Gefäß eben mit Wasser bedecken und über Nacht weichen lassen.
Gemüse in kleine Würfel schneiden und in etwas Butterschmalz anbraten. Nachdem das Gemüse etwas Farbe angenommen hat, den Grünkernschrot hinzugeben und kurz mit anrösten (ständiges Rühren / brennt leicht an). Den geweichten Grünkern und die Gemüsebrühe hinzugeben. Die Suppe ca. 30 Minuten leicht köcheln lassen. Vor dem Servieren die Sahne unterziehen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und frisch geerntete und gehackte Gartenkräuter (Mischung verschiedener Kräuter) aufgeben und einrühren. – Guten Appetit!