Bohnen, Eis und Fingerfood – Die Veranstaltungen im Januar 2018

Am Jahresanfang tischen wir nicht etwa Fondue oder Raclette, sondern Bohnen und Eis auf. Ein seit Jahrhunderten in vielen europäischen Ländern verbreiteter Brauch ist die Wahl des „Bohnenkönigs“ am Dreikönigstag, auch die Niederlande machen da keine Ausnahme. Jan Steen (1626-1679) inspirierte das Familienfest zu einem seiner wichtigsten Werke, dem „Bohnenfest“. 1736 fand es den Weg nach Kassel und ist heute in der Gemäldegalerie Alte Meister von Schloss Wilhelmshöhe zu sehen. Das Kinderfest „Der König trinkt!“ (2.01.) und eine Erwachsenen-Führung, die das Meisterwerk in den Fokus nimmt (21.01.), eröffnen im Schloss den Genuss-Reigen des Kulturerbejahres 2018. Das Hessische Landesmuseum wandert weit zurück in die Steinzeit und schaut dabei, was sich alles unter den Füßen finden kann. Dass auch hier das Essen eine wichtige Rolle spielt, zeigt eine Führung am 14. Januar.

In Schloss Heidelberg werden die Besucher bei „Ich meid‘ und hass‘ jed’s leere Fass“(21.01.) an die Tafel des Kurfürsten Ottheinrich gebeten und erfahren dabei dank der Dokumente der kurfürstlichen Hofhaltung sehr genau, was zu festlichen Anlässen und im Alltag auf den Tisch kam. Auf der anderen Seite des Neckars, in Schloss Mannheim, wird „prickelnder Genuss im Glanz der Kronleuchter“ geboten (13.01., 20.01.). In Schloss Bruchsaal darf man den barocken Fürstbischöfen auf den Teller (28.01.) schauen und in Schloss Ludwigsburg die Geheimnisse der Küchenlogistik eines so großen Hofes ergründen (17.01).

Im Havelland liebt man eiskalte Freuden. In Schloss Paretz, der ehemaligen Sommerresidenz des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (III.) und seiner Gemahlin Luise, dreht sich am 28. Januar alles um eiskalte Tafelfreuden. Auch in früheren Jahrhunderten war Speiseeis schon sehr beliebt und ein wichtiger Bestandteil der höfischen Tafelkultur. Allerdings gab es damals weder Strom noch Tiefkühltruhe oder Kühlschrank, wie also kamen die Herrschaften zu ihrem Eis? Hans-Christian Klenner, der ehemalige Chefrestaurator der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erklärt es.